New Work – Antwort auf Führungsvakuum?
Traurig aber wahr: Mangelnde Führung schafft ein Führungsvakuum. – Kann New Work hier Abhilfe schaffen? Die Antwort lautet kurz und knapp: Nein.
In vielen Fällen wird der Weg zur Selbstorganisation als Übertragen mancher Aufgaben von Führung an mehrere Mitarbeitende verstanden. Bevor aber eine Organisation umgekrempelt werden kann, braucht es zunächst eine bewusste Standortbestimmung der aktuellen Führungskultur, um Herausforderungen, Konflikte oder Spannungen offen zu legen und Antworten auf bestehende Probleme zu finden. Erst wenn auch bis dato ungeklärte Führungsthemen bearbeitet wurden, kann der »Prozess New Work« fortgeführt werden. Denn, ein neues Modell des Zusammenarbeitens und Führens, das auf einer anfänglichen Schieflage aufbaut, wird die Schieflage nicht ausgleichen, sondern fortführen.
Nur übernommene Führung kann abgegeben werden
Speziell jene Führungspersonen, die ihrer direktiven Führungsaufgabe ungern (oder gar nicht) nachkommen, werden vom Konzept der Selbstorganisation nahezu magnetisch angezogen. – Verspricht es ihnen doch, dass Unangenehmes abgenommen wird. Das Offensichtliche hierbei wird aber übersehen, denn: Es können Aufgaben von Führung sowie die damit verbundene Macht nur dann an die Organisation abgegeben werden, wenn sie vorher tatsächlich übernommen wurden.
Gut zu wissen ist darüber hinaus, dass mit einer Machtübertragung die zugehörigen Befugnisse und Verantwortungen – anders als bei einer vorübergehenden Delegation – komplett und dauerhaft an Mitarbeitende übertragen werden.
Gleichermaßen wichtig und mitunter sehr herausfordernd für Führungspersonen bleibt das Loslassen der übertragenen Verantwortung.
Sind Sie in Führung bereit für New Work?
Fragen Sie sich:
- Wie ist Ihre Einstellung zu Führung und Macht?
- Welche Befugnisse können/wollen Sie dauerhaft übergeben?
- Was brauchen Sie, um loslassen zu können?
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