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Führung: Wer hat die Macht?

 

Macht ist nach Max Weber »die Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht«

 

Macht in Organisationen wird über Positionen oder Funktionen in den zugewiesenen Handlungsspielräumen legitimiert und begrenzt. Die Frage lautet nun nicht, wieviel Macht jemand hat, sondern wie verantwortungsvoll Macht eingesetzt wird. Konkret üben wir Macht innerhalb einer Beziehung zwischen Menschen in spezifischen Situationen aus, weshalb Macht das Vertrauen zwischen Beteiligten erheblich beeinflusst. Dabei kann sich Macht erst dann entfalten, wenn sich Abhängigkeits- und Kräfteverhältnisse auf beiden Seiten ändern können.

 

Sie als Führungskraft besitzen die Macht, Mitarbeitenden Anweisungen zu geben. Darauf können diese verschieden reagieren: Die Anweisung ausführen, vergessen, ignorieren oder boykottieren. Je nach Reaktion der einzelnen Person oder der Gruppe der Mitarbeitenden werden Sie und alle Beteiligten sämtliche Möglichkeiten des Machtraumes nutzen. Dieses Beispiel zeigt im Besonderen auf, dass Macht derjenige hat, der »macht« und nicht notwendigerweise von »oben« ausgehen muss. Summa summarum ist Macht also nichts anderes als eine Austauschbeziehung.

 

 

Leadership-TIPP:

Mit Fragen, wie

 

  • »Wer beeinflusst wen?« oder
  • »Wer macht was?«

können Sie sich den Antworten zu den gegebenen Machtverhältnissen nähern.

 

Führung und Macht – ein notwendiges Zusammenspiel

Bei Führung geht es um die Einflussnahme durch Personen einerseits und Strukturen andererseits. Denn, über (hierarchische) Strukturen wird Führungskräften formale Macht gegeben. Diese ist umso größer, je höher die Hierarchiestufe ist. Hierarchie kann also als zentrales Koordinations-Instrument betrachtet werden. Denn dort, wo Arbeitsteilung stattfindet, braucht es Koordination über formale Macht. – Führung und Macht ist also weniger Widerspruch als notwendiges Zusammenspiel.

 

Macht durch Autorität

Führung ist nicht zwingend an eine Position oder an ein Amt gebunden. Die Akzeptanz für Führung gilt der Person des Führenden. Diese Akzeptanz bildet die Basis von Führungsautorität. Zum Unterschied zum Begriff Macht beschreibt Autorität kein soziales Verhältnis. Autorität kann als Zuschreibung gesehen werden, welche Macht legitimiert.

Das bedeutet: Sie als Führungskraft müssen anerkannt werden und Zustimmung finden, um etwas bewirken zu können. Dessen sind sich wirksame Führungskräfte bewusst und werden nicht müde, bei sich und den Mitarbeitenden zu hinterfragen, worin der Beitrag zum Ganzen liegt, um Fähigkeiten und Erfahrungen nutzbringend einzusetzen. Sie handeln auch deshalb so, weil sie wissen: Führung ist viel zu wichtig, als sie einigen wenigen zu überlassen. Reiz und Motivation für Führung liegen für sie weniger in Rang und Status als in der Aufgabe selbst. Gute Führungskräfte sind also jene, die Verantwortung für ihre Aufgabe übernehmen. Und sie zeigen dies über moderne Führungspraktiken, die sich maßgeblich von traditionellen Ansätzen unterscheiden.

 

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