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Was lässt Sie nachts nicht schlafen?

Erste Hilfe für Führungskräfte

Fredmund Malik | ISBN 978-3-593-51961-6 | Campus Verlag | 209 Seiten

 

Fokus & Botschaft des Buches

Malik bietet in diesem Buch Antworten auf aktuelle Fragen rund um Veränderungen und Krisen, welche Führungskräften schlaflose Nächte bereiten. Er greift existenzielle Problemlagen im Management auf und begegnet diesen mittels profunden Lösungsansätzen. Der Verfechter von Standards für professionelles Management punktet durch Präzision, Scharfsinnigkeit und klaren Botschaften.

 

Von mir ausgewählte Impulse für Sie

Eine von mir getroffene Auswahl an interessanten Erkenntnissen des Autors fasse ich Ihnen zu Ihrer Inspiration nachfolgend zusammen.

 

Top-Herausforderungen

In einer Umfrage wurden Top-Führungskräfte befragt, was sie nachts nicht schlafen lässt:

Die heutigen Herausforderungen können wir mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr meistern. Wir betreten Neuland.

 

Es gibt immer mehr Nein-Sager rund um Veränderungen. Menschen brauchen neue Tools, mit denen sie handeln können, ohne sich selbst ändern zu müssen.

 

Wie müssen uns für die Zukunft neu erfinden und dabei brauchbare Potentiale der alten Welt mit neuen Potentialen für die neue Welt entlang des Transformationsmanagements verbinden.

 

Alles ist sehr kompliziert und es besteht das Risiko irreführender Navigation.

 

Wir haben einen Kulturstress. Sprich: Alles, was nicht funktioniert, wird der Kultur zugeschrieben.

 

Auf das Wesentliche konzentrieren

Wirksame Menschen eint ihre Arbeitsweise, die bestimmten Regeln und Grundsätzen folgt.

»Der Schlüssel zur Wirksamkeit liegt nicht im Sein, sondern im Tun. Entscheidend ist nicht, wer jemand ist, sondern wie jemand handelt.« (F. Malik)

 

»Wirksame Führungskräfte erledigen erstrangige Dinge zuerst und zweitrangige Dinge? Überhaupt nicht.« (P. Drucker)

Wirksames Management setzt auf die Stärken von Menschen. Der Weg der Beseitigung von Defiziten durch Förder- oder Entwicklungsprogramme führt letztlich aber dazu, dass Mitarbeiter zwar »weniger schwach« und möglicherweise »pflegeleichter« sind, aber trotzdem nur maximal mittelmäßig bleiben. Keine Schwächen als Folge ihrer Ausmerzung zu haben, ist gänzlich anders, als Stärken zu besitzen. Malik empfiehlt:

»Stärken nutzen und Schwächen bedeutungslos machen.«

 

Grenzen überwinden

Die Auseinandersetzung mit Grenzen berührt Grundfragen menschlicher Existenz und auch den Kern menschlicher Leistungsfähigkeit und Leistung.

»Es ist zwar möglich, Menschen zu überfordern, ab es ist schwieriger als die meisten glauben, eben weil Menschen viel mehr leisten können, als sie selbst und andere für möglich halten. Im Negativen zu verharren, die Menschen klein zu halten, ist ein berufliches und persönliches Misserfolgsprogramm und letztlich unmenschlich.«

Viktor Frankl, Psychiater, sprach von der «Trotzmacht des Geistes» und fragte sich:

»Muss man sich denn alles von sich selbst gefallen lassen? Kann man nicht stärker sein als die Angst?«

 

Faktoren zur eigenen Wirksamkeit

Eigenes Zeitmanagement

Konsequente Nutzung der eigenen Stärken

Strikte Konzentration auf einige wenige Prioritäten

In Zeiten des Umbruchs braucht es Platz für Neues, was mit dem Beenden von überholten oder unnützen Dingen einhergeht. Das dazugehörige Prinzip lautet: »Stop doing the wrong things.«

 

Freude am Funktionieren

 

Leadership-Regeln

Um Leadership wirksam zu machen, bedarf es Management. Malik unterscheidet zwischen »echten Führern« und »Ver-führern«. Die besten Eigenschaften, geschliffenste Rhetorik und Show bleiben ohne Ergebnisse bedeutungslos. Folgende Leadership-Regeln identifiziert er:

Echte Leader sind auf die Aufgabe konzentriert, nicht auf die eigenen Bedürfnisse.

Echte Leader sind auf echte Resultate hin orientiert.

Echte Leader zwingen sich zum Zuhören.

Echte Leader machen sich selbst verständlich.

Wir statt Ich.

Keine Angst vor starken Leuten.

Leader können, aber sie müssen keine begeisternden Menschen sein.

Leadership geschieht aus der Situation heraus.

Management ist nicht Leadership.

 

6 Grundsätze wirksamer Führung

Management versteht sich als »Führung von Menschen in Organisationen und damit als Gestaltung der Organisation mit Menschen«. Das bedeutet letztlich auch, Organisationen an die Natur des Menschen anzupassen und nicht umgekehrt. Für wirksame Führung zeigt Malik sechs Grundsätze des Handelns auf, welche in seinem Buch »Führen Leisten Leben« ausführlich beschrieben sind:

  1. Es kommt im Management nur auf die Resultate an: «Was habe ich heute erreicht?»
  2. Es kommt darauf an, einen Beitrag an das Ganze zu leisten.
  3. Es kommt darauf an, sich auf Weniges, dafür aber Wesentliches zu konzentrieren.
  4. Es kommt darauf an, vorhandene Stärken zu nutzen.
  5. Es kommt auf das gegenseitige Vertrauen an.
  6. Es kommt darauf an, positiv zu denken.

 

Konstanten im Wandel

Folgende fünf Punkte dürfen aus Sicht von Unternehmensleitern als Konstanten betrachtet werden:

  1. Der Kunde.
  2. Das Bewusstsein von ständigem Risiko.
  3. Das Wissen, wie wenig Zeit bleibt.
  4. Die sechs Control-Parameter für die Lenkung: Marktstellung, Innovationsleistung, Produktivität, Attraktivität für gute Leute, Liquidität, Gewinn.
  5. Die Verantwortung dafür, dass es nach mir im Management weitergeht.

 

3 Grundfragen des Organisierens

Jeder Schüler kennt wie Antwort auf die Frage: »Wieviel ist 5 plus 5 ?« Für komplexe Systeme muss die Frage verändert werden: »Auf wie viele Weisen kann man zu 10 kommen?« Übertragen auf Organisationen meint dies: »Wie kommt das System zu einem bestimmten, erwünschten, erforderlichen Output?«

Um Organisationen weder zu überladen noch zu überfordern, ist die Auseinandersetzung mit den drei Grundfragen des Organisierens notwendig:

  1. Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür der Kunde oder Leistungsempfänger uns bezahlt, im Zentrum der Aufmerksamkeit steht?
  2. Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür wir unsere Mitarbeiter bezahlen, von diesen auch wirklich getan werden kann?
  3. Wie müssen wir uns organisieren, damit das, wofür das Top-Management bezahlt wird, von diesen auch wirklich getan werden kann?

 

Motivation durch Sinn

Gegenseitiges Vertrauen ist die wichtigste Grundlage einer menschengerechten und funktionierenden Form von Führung. Vertrauen entsteht durch konsistentes, widerspruchsfreies Handeln, Verlässlichkeit und charakterliche Integrität. Vertrauen ersetzt Motivation nicht, sondern wirkt als Katalysator.

»Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.« (F. Nietzsche)

Nach Frankl liegt die Aufgabe von Führungskräften rund um die Sinnfindung darin, »Möglichkeiten vor dem Hintergrund der Wirklichkeit zu ergreifen und die Situation zu ändern, zu nutzen und zu gestalten.« Führungskräfte müssen also nicht den Sinn geben, sondern Möglichkeiten für die Sinnfindung schaffen.

 

Navigieren im Neuland

Die »Große Transformation21«, deren wichtigste Treiber Technologie, Demografie, Ökologie und die globale Wirtschaft sind, umfasst alle Bereiche der Gesellschaft. Die vier sich gegenseitig beeinflussenden Hauptantriebskräfte sind eng miteinander vernetzt. Die sich daraus bildende neue Realität ist als fünfte Kraft ist eine exponentiell wachsende, dynamische und sich selbst verstärkende Komplexität.

 

 

Strategie entwickeln ohne die Zukunft zu kennen

»Strategie ist das richtige Handeln, auch wenn wir nicht wissen, wie die Zukunft sein wird, aber dennoch handeln müssen, weil nichts zu tun auch Handeln ist.« (F. Malik)

 

»Strategie handelt nicht von zukünftigen Entscheidungen, sondern von der Zukunftswirkung heutiger Entscheidungen, zu denen auch die Nicht-Entscheidungen gehören.« (P. Drucker)

 

Regeln für die Lagebeurteilung im Ungewissen

  1. Unterscheide stets Sachfragen und Systemfragen!
  2. Bedenke dein Nichtwissen und suche nach der Ganzheitlichkeit des Systems!
  3. Rechne stets mit dem Unvorhersehbaren, dem Unerwarteten und dem Unvorstellbaren!
  4. Halte den anderen niemals für unwissender als dich selbst!
  5. Wähle Maßnahmen, mit denen du mehrere Ziele gleichzeitig ansteuern kannst!
  6. Sorge dafür, dass du die Quellen und Aussagen von Informationen tatsächlich kennst!

 

Sieben Grundsätze, um Ungewissheit durch Veränderungen und Komplexität zu meistern

  1. Bewahre deine Handlungsspielräume und lege dich erst zum spätest möglichen Zeitpunkt fest!
  2. Kläre die Art des Risikos!
  3. Durchdenke, ob du deine Entscheidung rückgängig machen kannst – und bedenke, was daraus folgt!
  4. Mache den nächsten Schritt erst, wenn du gesehen hast, wie der vorangegangene Schritt gewirkt hat!
  5. Sei dem Wandel voraus!
  6. Handle stets so, dass sich die Anzahl deiner Möglichkeiten vermehrt!
  7. Halt stets die Gesprächsmöglichkeiten aufrecht!
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